Italienische Militärwege und Naturtrails Die Bike Hotspots im Valtellina sind Bormio, Grosio und Tirano. Jede Ortschaft hat einige lohnenswerte Mountainbike Trails zu bieten. Militärwege der zweiten Linie und mancher Schmuggler- oder Wanderweg sind für Biker lohnenswert.
Andrea kennen wir als Mountainbike Guide in Santa Caterina. Er ist bei Tirano aufgewachsen und schwärmt auch von seinen Hometrails im Veltlin Tal. Die Tornantissima und die Col d'Anzana Trails kennen wir bereits, aber Andrea verspricht uns einige Trailhighlights der Spitzenklasse.
Das Veltlin Tal oer ital. Valtellina hat eine bewegte Geschichte, die Langobarden, die Bündner und die Habsburger beherrschten das Gebiet, in welchem guter Wein wächst. 1820 bis 1826 bauten die Habsburger die bekannte Stilfserjoch Passstraße um das Veltlin besser mit dem Norden zu verbinden.
Die Trails im Valtellina haben meist militärischen Ursprung, vorwiegend wurden hochgelegene Gipfel und Pässe erschlossen um eine zweite Frontlinie in Mussolinis Alpenwall zu sichern. Diese Wege sind meist noch gut erhalten oder werden wieder vermehrt saniert.
Viele schmale Trails sind auch von Schmugglern angelegt worden, die Grenznähe zur Schweiz ließ den Warenschmuggel bis in die 80er Jahre blühen, den ständigen Kampf zwischen den Zollbehörden und Schmugglern sind besonders rund um Tirano einige Schautafeln entlang der Trails gewidmet.
Schmugglerpfade bei Tiranno
Andrea hat für uns alles reserviert, ein feines Bed&Breakfast und einen Shuttle direkt vom Hotel ab. Den 4x4 Pickup werden wir in den nächsten beiden Tagen recht beanspruchen, denn die Trailheads im Valtellina liegen oft über der 2.000 m. Grenze, Abfahrten von mehr als 1.500 Tiefenmetern sind an der Tagesordnung.
Trotz Shuttle wollen die meisten Trails noch erkämpft werden, im Schnitt sind noch gut 300 hm bis zum höchsten Punkt notwendig. So fühlt sich richtiges Enduro an. Die Trails haben einen vielfältigen Charakter: Hoch über der Waldgrenze sind die Trails flach, Steinplatten und guter Untergrund tauschen sich ab. Unterhalb der Waldgrenze bleiben die Trails flowig bis im unteren Drittel. Dort finden wir meist alte Römerwege mit abgerundeten Plastersteinen. Vorsicht hier bei Nässe: hier finden die Stollen meist nur auf den wenigen Erdflecken richtig Grip.
Bei Trockenheit bleibt die Bremse offen.